Whisky Sorten leicht erklärt – Alles, was du wissen musst
Whisky gehört zu den beliebtesten Spirituosen, der Menschen auf der ganzen Welt begeistert. Doch es gibt viele verschiedene Whisky Sorten, die sich in ihrer Herstellung, den Zutaten, dem Geschmack und der Herkunft unterscheiden.
Für viele kann das verwirrend sein – was ist der Unterschied zwischen einem Single Malt und einem Blended Whisky? Was macht Bourbon so besonders?
In diesem Artikel bringen wir Licht ins Dunkel und erklären die wichtigsten Whisky Sorten so einfach, dass jeder sie verstehen kann. Egal ob du gerade erst anfängst, dich für Whisky zu interessieren, oder ob du einfach mehr über die Vielfalt erfahren möchtest – hier bist du genau richtig!
Welche Whisky Sorten gibt es?
Whisky ist eine Spirituose mit einer riesigen Vielfalt. Es gibt nicht einfach nur eine Sorte Whisky, sondern viele verschiedene Arten. Und diese können sich gleich in mehreren Punkten unterscheiden.
Je nachdem, welche Zutaten verwendet werden, wo der Whisky hergestellt wird oder wie er gebrannt und gelagert wird, entstehen ganz unterschiedliche Sorten mit einzigartigen Geschmacksrichtungen. Um besser zu verstehen, was Whisky so besonders macht, schauen wir uns die verschiedenen Kategorien an, in denen man Whisky einteilen kann.
Im Folgenden erklären wir, welche Kriterien wichtig sind, wenn man über Whisky Sorten spricht. Dazu gehören die
- Zutaten und Rohstoffe,
- die Reinheit und das Blending,
- das Herstellungsverfahren,
- die Regionen und Länder, aus denen der Whisky kommt, und schließlich
- die Stärke und besondere Eigenschaften.
Diese Kategorien helfen uns dabei, die Unterschiede zwischen den verschiedenen Whisky Sorten besser zu verstehen und ihre Besonderheiten einzuordnen.
Zutaten und Rohstoffe
Die Zutaten, aus denen Whisky hergestellt wird, sind ein entscheidender Faktor für seinen Geschmack. Verschiedene Getreidesorten sorgen dafür, dass jede Whisky-Sorte ein wenig anders schmeckt. Wir erklären hier die wichtigsten Zutaten, aus denen Whisky gemacht wird, und was diese für die jeweilige Sorte bedeuten.
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Malt Whisky
Malt Whisky wird ausschließlich aus gemälzter Gerste hergestellt. Das bedeutet, die Gerste wird zunächst zum Keimen gebracht und danach getrocknet. Dieser Prozess sorgt für einen süßlichen, malzigen Geschmack, der typisch für Malt Whisky ist. Vor allem in Schottland wird Malt Whisky besonders geschätzt und häufig auch als Single Malt angeboten.
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Grain Whisky
Grain Whisky kann aus verschiedenen Getreidesorten hergestellt werden, zum Beispiel aus Weizen oder Mais. Er wird in speziellen Brennverfahren (Column Still) produziert und ist oft milder als Malt Whisky. Grain Whisky wird oft für die Herstellung von Blended Whiskys verwendet, da er eine gute Basis bietet, um verschiedene Aromen zu kombinieren. -
Rye Whisky
Rye Whisky wird vor allem in den USA und Kanada hergestellt. Der Hauptbestandteil ist Roggen, was diesem Whisky einen würzigen und oft leicht scharfen Geschmack verleiht. In den USA muss Rye Whisky mindestens 51 % Roggen enthalten. Diese besondere Zutat macht Rye Whisky zu einer interessanten Alternative zu den meist milderen Whiskysorten aus Gerste. -
Corn Whisky
Corn Whisky wird, wie der Name schon sagt, hauptsächlich aus Mais hergestellt. Ein bekanntes Beispiel ist der Bourbon, der mindestens 51 % Mais enthalten muss. Mais sorgt für einen eher süßen Geschmack, der Bourbon so beliebt macht. Vor allem in den USA ist diese Sorte weit verbreitet. -
Wheat Whisky
Wheat Whisky wird hauptsächlich aus Weizen hergestellt. Weizen verleiht dem Whisky eine weiche, milde Note. Wheat Whisky wird oft als Bestandteil von Blended Whiskys verwendet, kann aber auch als eigenständige Sorte angeboten werden. Er ist besonders zugänglich für diejenigen, die es gerne sanft und weniger intensiv mögen.
Reinheitsgrad und Blending
Beim Thema Whisky gibt es oft Begriffe wie "Single Malt" oder "Blended Whisky". Doch was bedeuten diese genau? Der Reinheitsgrad und das Blending sind wichtige Kriterien, wenn man verstehen möchte, wie Whiskys sich voneinander unterscheiden. Hier geht es darum, ob der Whisky aus einer einzigen Brennerei stammt und welche Getreidesorten verwendet wurden, oder ob verschiedene Whiskys miteinander vermischt wurden.
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Single Malt
Ein Single Malt Whisky stammt immer aus einer einzigen Brennerei. Er wird nur aus gemälzter Gerste hergestellt, was ihm seinen unverwechselbaren, malzigen Geschmack verleiht. Der Begriff "Single" bezieht sich darauf, dass der Whisky nur aus einer Brennerei kommt, was bedeutet, dass der gesamte Prozess der Herstellung – von der Maische bis zur Abfüllung – unter der Kontrolle dieser einen Brennerei steht. Single Malt Whiskys sind oft sehr charakterstark und spiegeln die individuellen Besonderheiten der Brennerei wider. -
Single Grain
Ein Single Grain Whisky stammt ebenfalls aus nur einer Brennerei. Im Gegensatz zum Single Malt darf bei einem Single Grain aber eine Vielzahl an Getreidesorten verwendet werden, wie etwa Mais oder Weizen. Das Wort "Grain" bedeutet hier, dass es sich nicht nur um Gerste handelt. Auch wenn Single Grain Whiskys weniger bekannt sind als Single Malts, sind sie ein wichtiger Bestandteil in der Welt des Whiskys – insbesondere für die Herstellung von Blends. -
Blended Malt & Blended Grain
Es gibt auch spezielle Arten von Blends, die nur aus bestimmten Whiskys bestehen. Ein Blended Malt ist eine Mischung aus mehreren Malt Whiskys, die aus verschiedenen Brennereien stammen. Dabei wird kein Grain Whisky verwendet – der Fokus liegt ganz auf der malzigen Note.
Ein Blended Grain hingegen wird ausschließlich aus verschiedenen Grain Whiskys gemischt. Beide Varianten bieten interessante Geschmackskombinationen und spiegeln die Kunst des Blendens wider.
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Blended Whisky
Ein Blended Whisky ist eine Mischung aus verschiedenen Malt- und Grain-Whiskys. Diese Whiskys können aus unterschiedlichen Brennereien kommen. Der Vorteil von Blended Whiskys ist, dass der Master Blender aus verschiedenen Whiskys eine besonders ausgewogene Mischung kreieren kann. Dadurch sind Blended Whiskys oft weicher und leichter im Geschmack als reine Single Malts, und sie sind eine beliebte Wahl für Einsteiger.
Herstellungsverfahren
Die Art und Weise, wie Whisky destilliert wird, hat großen Einfluss auf seinen Geschmack und seine Qualität. Es gibt zwei Hauptverfahren, die bei der Herstellung von Whisky verwendet werden: Pot Still und Column Still. Diese beiden Methoden unterscheiden sich stark in ihrer Technik und den Ergebnissen, die sie hervorbringen.
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Pot Still
Die Pot Still-Methode ist die traditionelle Art, Whisky zu destillieren. Hierbei werden große Kupferbrennblasen verwendet, die den Whisky in mehreren Durchgängen destillieren. Dieses Verfahren wird vor allem für schottischen Single Malt Whisky und den irischen Single Pot Still Whisky genutzt. Es führt zu einem intensiven und komplexen Geschmack, der oft als typisch für handwerklich hergestellte Whiskys gilt.
In Irland gibt es eine besondere Art des Pot Still Whiskys: den Single Pot Still Whisky. Dieser wird aus einer Mischung aus gemälzter und ungemälzter Gerste hergestellt. Diese Kombination verleiht dem Whisky eine würzige Note, die man bei anderen Whiskys nicht findet. Der Pot Still sorgt dafür, dass der Whisky charakterstark und vollmundig ist. -
Column Still
Die Column Still-Methode ist eine modernere Art der Destillation. Sie wird auch als "kontinuierliches Verfahren" bezeichnet, da die Destillation in einer Säule stattfindet, die kontinuierlich arbeitet. Dadurch ist die Herstellung schneller und effizienter als mit der Pot Still. Die Column Still Methode wird oft für die Herstellung von Grain Whiskys
In den USA wird die Column Still vor allem für Whiskys wie Bourbon und andere amerikanische Whiskeys eingesetzt. Durch dieses Verfahren entstehen leichtere und mildere Whiskys, die weniger intensiv sind als jene, die in Pot Stills destilliert werden. Dies passt gut zum typischen, süßeren Geschmack von amerikanischen Whiskys, die häufig aus Mais oder anderen Getreidesorten bestehen.
Länder und Regionen
Wo ein Whisky hergestellt wird, spielt eine wichtige Rolle für seinen Geschmack und seine Eigenschaften. Das Klima, die Traditionen und die typischen Herstellungsweisen des jeweiligen Landes beeinflussen den Whisky stark. Manche Länder sind für ganz bestimmte Whisky Sorten bekannt, die oft nur dort hergestellt werden. Hier schauen wir uns die wichtigsten Whisky-Länder und ihre Besonderheiten an.
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Schottland (Scotch Whisky)
Schottland ist das bekannteste Whisky-Land der Welt. Scotch Whisky wird meist aus gemälzter Gerste hergestellt und reift mindestens drei Jahre in Eichenfässern. Schottland ist in verschiedene Whisky-Regionen unterteilt, die alle für ihre eigenen Geschmacksrichtungen bekannt sind. Zum Beispiel haben Whiskys aus den Highlands oft kräftige und würzige Noten, während Whiskys aus Speyside eher fruchtig und süß sind. Auf der Insel Islay sind die Whiskys hingegen meist stark getorft und rauchig. -
Irland
Irischer Whisky, oft als Irish Whiskey geschrieben, ist bekannt für seinen besonders milden und weichen Geschmack. Das liegt daran, dass irischer Whisky meist dreifach destilliert wird. Ein besonderer irischer Whisky ist der Single Pot Still Whisky, der aus einer Mischung von gemälzter und ungemälzter Gerste hergestellt wird. Diese spezielle Methode verleiht dem irischen Whiskey seine typische Würze. Irland ist auch dafür bekannt, dass seine Whiskys im Vergleich zu schottischem Whisky nicht rauchig sind. Es gibt jedoch ein paar wenige Vertreter von torfigem, rauchigem Whisky aus Irland – aber die kann man an einer Hand abzählen. -
USA
Die in den USA bekanntesten Whisky Sorte ist der Bourbon, der mindestens 51 % Mais enthalten muss. Bourbon wird vor allem in Kentucky hergestellt und hat einen süßen, kräftigen Geschmack, oft mit Vanille- und Karamellnoten. Eine besondere Form des amerikanischen Whiskeys ist der Tennessee Whisky, der ähnlich wie Bourbon hergestellt wird, jedoch zusätzlich durch eine Schicht Holzkohle gefiltert wird. Diese Methode, bekannt als der Lincoln County Process, sorgt für einen besonders weichen Geschmack. Ein weiterer wichtiger amerikanischer Whisky ist der Rye Whisky, der mindestens 51 % Roggen enthält und einen würzigeren Geschmack hat. -
Japan
Japanischer Whisky hat in den letzten Jahren große Bekanntheit erlangt. Er ist stark vom schottischen Stil inspiriert, zeichnet sich jedoch durch seine besondere Präzision und Balance aus. Japanische Whiskys sind oft sehr komplex und perfekt ausbalanciert, was sie bei Sammlern und Kennern weltweit beliebt macht. Japanische Brennereien achten besonders darauf, wie das Klima und die Fasslagerung den Whisky beeinflussen, und legen großen Wert auf Detailtreue. -
Australien
Australien ist ein aufstrebendes Whisky-Land, das zunehmend für seine hochwertigen Whiskys bekannt wird. Die Brennereien dort experimentieren gerne und nutzen die Vielfalt des australischen Klimas, um einzigartige Geschmacksprofile zu entwickeln. Durch die wärmeren Temperaturen reift australischer Whisky oft schneller als in kühleren Ländern, was zu intensiven und kraftvollen Aromen führt. Einige australische Whiskys sind bekannt für ihre Vielseitigkeit und die Verwendung von Rotweinfässern, für die Australien allseits bekannt ist. -
Andere Regionen
Neben den klassischen Whisky-Ländern gibt es auch in vielen anderen Teilen der Welt immer mehr Brennereien, die hervorragenden Whisky herstellen. Deutschland, Norwegen, Taiwan, Indien und andere Länder haben ihre eigene Whiskyproduktion entwickelt.
Diese Whiskys sind oft besonders spannend, weil sie durch die einzigartigen klimatischen Bedingungen und lokalen Traditionen beeinflusst werden. Indischer Whisky, zum Beispiel, reift durch das warme Klima viel schneller als schottischer Whisky und hat dadurch oft einen intensiveren Geschmack.
Stärke und Besonderheiten
Das nicht jeder Whisky gleich ist, haben wir schon gesehen. Aber es gibt noch viele weitere Besonderheiten, die ihn einzigartig machen können.
Manche Whiskys werden in einer besonders hohen Stärke abgefüllt, andere haben besondere Aromen, die durch Torfrauch oder spezielle Fässer entstehen. Dieser Abschnitt stellt einige der wichtigsten Besonderheiten vor, die einen Whisky von anderen abheben können.
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Cask Strength
Ein Cask Strength Whisky wird direkt aus dem Fass abgefüllt, ohne vorher verdünnt zu werden. Das bedeutet, dass der Alkoholgehalt oft deutlich höher ist als bei herkömmlichen Whiskys, die auf einen bestimmten Wert (z. B. 40 % oder 43 %) eingestellt werden.
Cask Strength Whiskys können einen Alkoholgehalt von 50 % bis über 60 % haben. Das macht sie intensiv und kräftig im Geschmack, oft auch mit einer überraschenden Komplexität. Viele Genießer schätzen es, Cask Strength Whiskys nach eigenem Geschmack mit Wasser zu verdünnen, um so die Aromen zu entfalten.
Bei Kennern ist Cask Strength Whisky besonders beliebt, da der hohe Alkoholgehalt die Aromen deutlich besser transportiert und somit ein intensiveres Geschmackserlebnis ermöglicht. -
Peated Whisky
Peated Whiskys sind für ihren rauchigen Geschmack bekannt, der durch die Verwendung von Torf entsteht. Beim Trocknen der Gerste wird Torfrauch verwendet, wodurch das Getreide den typischen Rauchgeschmack annimmt. Diese Art der Herstellung ist besonders in der Region Islay in Schottland verbreitet. Whiskys von Islay sind oft stark getorft und haben ein intensives Raucharoma, das sie unverwechselbar macht. Dieser Geschmack ist nicht jedermanns Sache, aber viele Whisky-Fans lieben die kräftigen und rauchigen Noten von Peated Whiskys. -
Non Age Statement (NAS)
Ein Non Age Statement (NAS) Whisky gibt keine Altersangabe auf der Flasche an. Traditionell haben viele Whiskys ein Mindestalter, das auf der Flasche steht, z. B. 10 oder 12 Jahre. Bei NAS Whiskys verzichtet der Hersteller darauf.
Der Grund dafür ist, dass der Hersteller, wenn er Whiskys unterschiedlichen Alters mischt, gesetzlich verpflichtet wäre, das Alter des jüngsten enthaltenen Whiskys anzugeben – selbst wenn dieser nur in sehr geringen Mengen enthalten ist. So müsste etwa bei einer Mischung aus einem 5-jährigen und einem 15-jährigen Whisky die Altersangabe '5 Jahre' auf der Flasche stehen, obwohl auch der ältere Whisky enthalten ist.
Das erlaubt mehr Flexibilität bei der Produktion und kann zu spannenden Geschmackskombinationen führen. NAS Whiskys sind oft darauf ausgelegt, eine bestimmte Geschmacksrichtung zu erreichen, ohne dabei auf eine bestimmte Jahreszahl festgelegt zu sein.
Das Fass und das Finishing
Die Art des Fasses, in dem ein Whisky reift, hat einen großen Einfluss auf seinen Geschmack. Dabei spielen sowohl die Herkunft und der Zustand der Fässer als auch das verwendete Holz und die Fassgröße eine wichtige Rolle. Im Folgenden werden die wesentlichen Punkte zur Reifung und Nachreifung von Whisky in Fässern näher erläutert.
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Neue und gebrauchte Fässer
Whiskys reifen meist in Fässern, die zuvor schon andere Spirituosen oder Weine enthalten haben. Besonders häufig werden gebrauchte Bourbon-Fässer verwendet, die süße und vanillige Aromen an das Destillat abgeben. Das liegt auch daran, dass in den USA gesetzlich vorgeschrieben ist, dass Bourbon nur in neuen Fässern reifen darf. Dadurch stehen gebrauchte Fässer für die Whiskyproduktion in anderen Ländern günstig zur Verfügung. Für die Schotten war dies ein Vorteil, da die Fässer preiswerter als neue waren und zudem wertvolle Aromen und Farbe mitbrachten.
Daneben gibt es auch Brennereien, die sich Sherryfässer aus England mit der Bahn liefern ließen, um ihre Whiskys darin zu reifen. So entstanden zwei große Lager in der Whiskywelt: diejenigen, die in Ex-Bourbon-Fässern reiften, und jene, die auf Sherryfassgereifte Whiskys setzten. Anfang der 90er-Jahre kam das Team der Balvenie Distillery auf die Idee, ihre Bourbonfassgereiften Tropfen für einen weiteren Zeitraum in Sherryfässern nachreifen zu lassen. Diese Methode wird als Finishing bezeichnet.
Die Destillerie Glenmorangie war eine der ersten, die diese Idee aufgriff und Whiskys in verschiedenen Fässern wie Sherry, Madeira und Port nachreifen ließ. Heutzutage ist das Finishing nicht mehr aus der Whiskywelt wegzudenken, da es eine Vielfalt an zusätzlichen Aromen ermöglicht. Auch unabhängige Abfüller haben sich darauf spezialisiert, besondere Fässer für das Finishing zu finden, um so außergewöhnliche und rare Abfüllungen zu schaffen. Solche Whiskys erfreuen sich großer Beliebtheit, da der ausgefallene Geschmack den Reiz ausmacht. -
Die Holzart des Fasses
Nicht nur der vorherige Inhalt des Fasses ist wichtig – auch die Holzart spielt eine entscheidende Rolle. Die Holzsorte bestimmt, welche Aromen während der Lagerung an den Whisky abgegeben werden. Die meisten Fässer bestehen aus Eichenholz, aber es gibt auch besondere Varianten.
Ein Beispiel ist die Mizunara-Eiche aus Japan. Die Herstellung von Fässern aus diesem Holz ist sehr aufwendig, und der Reifeprozess in Mizunara-Fässern dauert lange. Erst nach etwa 15 Jahren entwickelt das Holz seinen charakteristischen Einfluss auf den Whisky. Der Name „Mizunara“ bedeutet „Wassereiche“ und beschreibt die Eigenschaft des Holzes. Whiskys, die über längere Zeit in solchen Fässern reifen, sind deshalb sehr selten und entsprechend teuer.
Auch andere Holzarten kommen gelegentlich zum Einsatz, um dem Whisky ein besonderes Aroma zu verleihen. So war die Brennerei Teeling aus Irland eine der ersten, die Whisky in Kastanienholzfässern gereift hat. Solche Experimente bieten neue und spannende Geschmackserlebnisse und zeigen, wie unterschiedlich der Charakter eines Whiskys je nach Holzart sein kann.
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Die Größe des Fasses
Die Größe eines Fasses hat ebenfalls großen Einfluss darauf, wie der Whisky reift und welche Aromen er entwickelt. Kleinere Fässer, wie die sogenannten Octave-Fässer mit einem Fassungsvermögen von 40 bis 100 Litern, werden oft für das Finishing verwendet. In diesen kleinen Fässern ist die Kontaktfläche zwischen Holz und Whisky größer, was dazu führt, dass der Whisky die Aromen des Holzes schneller aufnimmt und somit schneller reift.
Größere Fässer, wie Hogsheads (225 L), Barrels (200 L), Barriques (220 L) und Butts (500 L), werden für längere Reifezeiten genutzt. In diesen Fässern kann der Whisky mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte lagern. In einem Hogshead dauert es zum Beispiel etwa 30 Jahre, bis das Destillat am Ende der Fassdauben angekommen ist. Während dieser langen Zeit kann sich das Aroma des Whiskys deutlich weiterentwickeln und verändern, was oft zu einem komplexen und tiefen Geschmack führt.
Die Welt der Whisky Sorten entdecken
Wie wir gesehen haben, gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Whisky Sorten. Unterschiedliche Zutaten, Herstellungsverfahren, Blending-Arten, Herkunftsländer und besondere Eigenschaften sorgen dafür, dass jeder Whisky einzigartig ist. Ob ein Whisky aus gemälzter Gerste oder Mais gemacht wird, ob er aus einer einzigen Brennerei stammt oder ein Blend ist – all diese Faktoren beeinflussen den Geschmack.
Die verschiedenen Länder und Regionen bringen zudem ihre eigenen Traditionen und klimatischen Besonderheiten ein. Und das verleiht jedem Whisky seinen eigenen Charakter. Von den rauchigen Whiskys aus Islay über die weichen irischen Whiskeys bis hin zu den intensiven Bourbons aus den USA oder den eleganten Whiskys aus Japan – es gibt für jeden Geschmack die passende Sorte.
Für alle, die gerade erst anfangen, die Welt des Whiskys zu erkunden, kann diese Vielfalt überwältigend wirken. Doch genau das macht Whisky so faszinierend: Es gibt immer etwas Neues zu entdecken, und jeder Schluck erzählt eine Geschichte. Probieren, vergleichen und genießen – das ist der beste Weg, um herauszufinden, welche Whisky Sorte am besten zu dir passt.